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Der Maiensäss Rima (im italienischen auch Monti di Rima genannt) befindet sich über Broglio und Prato im Lavizzaratal im oberen Valle Maggia auf zirka 1000 m ü.M. und erstreckt sich über zwei Plateaus und verschiedene Hänge, die gesamte Fläche beträgt zirka 44 Hektar

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Er ist über zwei bequeme Wege von Broglio und Prato aus oder über eine Forststrasse mit Schranke erreichbar. Es ist möglich, eine Durchfahrt für besondere Bedürfnisse zu erhalten, indem man die Gemeinde Lavizzara unter der Telefonnummer 091 755 14 21 kontaktiert.

Früher war die gesamte Fläche bewirtschaftete Wiesen und Felder. Derzeit wird etwa die Hälfte der Fläche von den Bauern aus der Region gemäht, die das Heu zu den Ställen im Tal bringen. Bis 1970 wurde es jedoch vor Ort an die Kühe verfüttert, die von November bis Januar in Rima gehalten wurden. 

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Die übrigen Flächen, vor allem die steileren Hänge und abgelegenen Gebiete, sind heute Wälder, da sie in der Vergangenheit nicht mehr gemäht wurden und es sich daraufhin Haselnusssträucher und andere Pionierpflanzen (Esche, Birke, Eiche, Kirsche und Buche) ausgebreitet haben.

 

​Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs gab es neben den Wiesen, die das Futter für die Kühe und Ziegen lieferten, in Rima viele Roggen- und Kartoffelfelder.

 

Der Roggen wurde zum Trocknen in Getreidespeichern gelagert, (im italienischen Torba, eine spezielle Konstruktion, der Unterbau aus Stein, darüber eine Speicherkammer aus Holz, die auf „Steinpilzen“ ruht). Etwa zehn sind im Originalzustand erhalten (zwei sind Denkmäler von kantonaler Bedeutung). 

Jahrhundertelang war der Berg ohne Wasser, denn er besteht aus metamorphem Gestein, das von zahlreichen tiefen Verwerfungen (im Dialekt „frign” genannt) durchzogen ist, die das Meteorwasser schlucken. Am Hang oberhalb von Rima gibt es auf einer Fläche von 4 Quadratkilometern keine Spur von Quellen oder Bächen

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Die Wasserversorgung wurde daher in der Vergangenheit nur unter grossen Schwierigkeiten sichergestellt: durch einen Bewässerungsgraben, der von der Alm Brunescio herabführte, durch Tropfwasser aus den Felsen (vor allem im Gebiet «Pozz») und durch das Auffangen von Regenwasser, das in monolithischen Becken oder seit Ende des 19. Jahrhunderts in Zisternen aufbewahrt wurde. Seit 1937 wird das Wasser von den Quellen der Alm Brunescio durch ein Aquädukt transportiert, das zunächst im Besitz der Bürgergemeinde (Patriziat) war heute in kommunaler Verwaltung ist.

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Früher gab es in Rima etwa 50 Familien, die den grössten Teil des Jahres dort verbrachten: jede hatte ein Haus, ein paar Ställe und einige sogar einen Getreidespeicher. Insgesamt wurden 46 Häuser, 85 Ställe und 26 Getreidespeicher sowie einige Wirtschaftsgebäude und das Oratorium aus dem 17. Jahrhundert erfasst. 

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Ländliche Gebäude wurden in Gruppen gebaut, um so viel flaches Land wie möglich für die Landwirtschaft zu erhalten. Auf Rima befinden sich daher verschiedene Gruppen von Gebäuden. Um diese zu erreichen, wurde vor allem in der südlichsten Gegend (Rima di Broglio) ein Netz von Caraa realisiert, das sich über 2200 Lfm. erstreckt. Auf diese Weise war es möglich, die Tiere zur Alm Brunescio und zurückzubringen, ohne dass sie das Ackerland betraten, oder sie vom Stall bis zum «Pozz» (dt. Brunnen, heute «Cisternomm» genannt) zum Tränken zu führen. 

​Heute ist das Gebiet zu einem angenehmen Ort für den Sommerurlaub geworden: Es gibt etwa 70 Ferienhäuschen, die sogenannten Rustici.​

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Bis 1972 gab es keine Bau- oder Planungsvorschriften, so dass jede Art von Gebäude überall errichtet werden konnte. Seit 1980 stehen die wichtigsten Häusergruppen von Rima di Broglio unter Denkmalschutz und unterliegen einem speziellen kommunalen Flächennutzungsplan, der unter anderem Natursteinplatten zur Dachdeckung vorschreibt. 

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